Musarion

„Das Herz ist ein Betrüger“

1768 schreibt Christoph Martin Wieland „Musarion. Ein Gedicht in drey Büchern“. Erzählt wird wie im antiken Griechenland das Zerwürfnis zwischen den Liebenden Musarion und Phanias durch einen witzigen und anschaulichen Diskurs über die pythagorärische und stoische Philosophie geklärt wird und sie wieder neu zusammenfinden. Die intelligente schöne Musarion, changiert seltsam zwischen Muse und Frau.

Wieland wird als Rokokodichter betitelt. Das überbordend Kleinteilge dieser Epoche bezieht sich aber hier außer auf die Vielgestaltigkeit von Motiven auch durchaus auf die klassische Bildung. Es wuchern geradezu die anspielungsreichen Vergleiche mit Apoll, Athene, Diogenes, Satyrn und Oreaden (schaue man/frau sich die Projekt-Gutenberg-Ausgabe an, da kann man in Wielands häufigen Fußnoten blättern!).
Die Gedanken aber, der Sinn, sind ganz klassisch. (Wieland eben!) Und man hat einen guten Gewinn an Erkenntnis, wenn man bis zum Ende durchhält.
Diese Ausgabe ist die nach der letzten Hand. Manchmal wird Lesern im Internet eine andere vereinfachte Form empfohlen (eine ältere Fassung), weil sie leichter zu verstehen sei. Die hat mich aber nicht interessiert.
Um nicht ins Leiern zu geraten habe ich Reim, Rhythmus und Metrum vernachlässigt. Neu eingesprochen: 20.7.22

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