„Ich Johannes Faustus Doctor bekenne mit meiner eigenen Hand öffentlich in Kraft dieses Briefes: so habe ich gegenwärtigem Geist, der sich Mephostophiles nennt, einem Diener des höllischen Fürsten, mich untergeben, mir erwählt, der mir auch versprochen hat in allem untertänig und gehorsam zu sein.“ Das steht am Beginn dieser teuflischen Karriere. Es folgen dann gruselige Beschreibungen von den verschiedenen Höllen und von den Qualen der Seelen in der Unterwelt. Sein Vorteil dabei ist in vielen kleinen zauberischen Schwänken dargestellt. Doch er bezahlt mit seiner Seele und zum bösen Ende klagt er sein Weh. Nach der Ausgabe aus dem Jahre 1587.
Kategorie: Philosophie
Idiotenführer durch die russische Literatur
Dies sind die russischen Dichter Puschkin, Lermontov und Gogol, die vor dem Richterstuhle Sir Galahads keine Gnade finden. Am heftigsten aber werden Tolstoi und Dostojewski gepeinigt.
„Rußland, das ist nicht Schicksal, Religion, Gestalt, das ist das Dahindösen einer amorphen Masse, mit dumpfem Körperleben und ungespültem seelischen Sein. Dies ist ein schmales Bändchen von höchst ansehnlicher Stechkraft, nicht etwa eine Travestie, sondern eine glänzend gerittene Attacke gegen die russische Literatur von Puschkin bis Gorki, gegen die Vergottung Tolstois und Dostojewskis außerhalb Rußlands.“ (Carl von Ossietzky)
Bertha Eckstein-Diener (* 18. März 1874 – 20. Februar 1948), besser bekannt unter ihrem Pseudonym Sir Galahad, war eine österreichische Schriftstellerin und Reisejournalistin. Ihr Buch Mütter und Amazonen, die erste auf Frauen fokussierte Kulturgeschichte, gilt als Klassiker der Matriarchatsforschung. (Wikipedia)
Weiter lesen und hörenPamphlet gegen die Hochachtung des Menschen
„Was Hermann Broch verlangte, war, dass die philosophische Wissenschaft die Totalität der Welt genau so entstehen lasse wie das Kunstwerk, und dass diese visionär gewordene Erkenntnis alles praktische Tun des Menschen in sich begreifen sollte.“ Hannah Arendt.
Als Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten übernahm Broch als Textilingenieur 1916 die Leitung der väterlichen Fabrik, verkaufte sie jedoch 1927 und beschloss, ausschließlich als „geistiger Mensch“ zu leben. Nach dem Studium (Mathematik, Philosophie, Psychologie) veröffentlichte er 1931 seine „Schlafwandler“-Trilogie. 1938 von der Gestapo verhaftet, konnte er mit Hilfe von Thomas Mann und Albert Einstein in die USA emigrieren, wo er sein bekanntestes Werk, „Der Tod des Vergil“, abschloss (1945). Er lehrte in Princeton und Yale.
Weiter lesen und hörenEinige Bemerkungen zum Problem des Kitsches
Ist dies der erleuchtete liebevolle Blick des Christus? Oder ist es „Bärtiger mit Dackelblick“?
Hermann Broch (1. November – 30. Mai 1951) war ein österreichischer Schriftsteller. Mit der Romantrilogie Die Schlafwandler zum Zerfall der Werte und der Persönlichkeit verfasste er Anfang der 1930er-Jahre eines der wichtigsten Werke des europäischen modernen Romans. In der Emigration setzte sich Broch mit politischen Themen wie Menschenrechten, Totalitarismus und Ökonomismus auseinander, die er „Totalwirtschaft“ nannte. Thomas Mann schlug ihn 1950 für den Literaturnobelpreis vor. [Wikipedia]
Weiter lesen und hörenDie Liebe und ihre Bedeutung in der Welt
„Wir wissen, daß Jesus von Nazareth geboren wurde, sich in der Weise entwickelt hat, wie es die Evangelien berichten, daß die Jordantaufe im dreißigsten Jahr stattgefunden hat, daß der Christus dann drei Jahre lang gelebt hat in dem Leibe des Jesus von Nazareth und das Mysterium von Golgatha vollbracht hat.
Für die Götter vollbringt der Christus die Tat, um den Göttern die Menschen zurückzuholen.“
Rudolf Steiner (* 27. Februar 1861 – 30. März 1925) war Begründer der Anthroposophie, einer spirituellen Weltanschauung, deren wesentliche Inhalte nach seiner Darstellung auf hellseherischen Einblicken in eine geistige Welt („die höheren Welten“) beruhen. Von großem Einfluss sind das Rosenkreuzertum, die Gnosis, die Philosophie des Deutschen Idealismus sowie Goethes Weltanschauung.
Weiter lesen und hörenV O L T A I R E – philosophische Aufsätze
„Ein Franzose, der nicht heiter ist, hat seinen Beruf verfehlt. Sie müssen sich daran gewöhnen, daß die Talente teuer geworden sind, der Geist gewöhnlich und das Genie rar“
Voltaire war kein Philosoph mit einem System. Er war DER Intellektuelle seiner Zeit und verteilte in Aufsätzen, Briefen und Pamphleten als Kritiker seine Schläge rundum. Zum Beispiel werden Descartes, Pascal oder Rousseau mit entschiedenen Gesten des Platzes verwiesen. Er macht sich Gedanken zur Freiheit, zum Materialismus, zur Seele, den Sternen (Gott nicht zu vergessen) vom Wert des Lebens und vom Tod und verfasst einen noch heute gültigen Aufsatz wider den Krieg. Er ist jemand, der noch heute aufklärt.
Weiter lesen und hörenÜber die Würde des Menschen
„Wenn wir dies (…) erreicht haben, dann sind wir schon vom Geiste eines Cherubs beseelt und können alle Stufen der Leiter, das heißt der Natur, als Philosophen von Mittelpunkt zu Mittelpunkt durchschreiten.“
Mit dieser Rede, die er leider nie halten konnte (veröffentlicht posthum1496), hat Giovanni Pico della Mirandola außer die Würde des Menschen zu postulieren auch die der Philosophie bewiesen. Sein Humanismus setzt den Menschen auf die Bühne zum Staunen aller anderen Wesen, einschließlich der verschiedenen Engelshierarchien. Er sei das Wesen, das sein kann was es will. Er ist frei. Und der erste Schritt auf dem Weg nach oben (oder in Richtung Unsterblichkeit) ist immer, zu philosophieren.
Weiter lesen und hören