Helena flieht aus Konstantinopel vor ihrem Vater, der sie allen Ernstes heiraten möchte nach Norden und gelangt endlich an die englische Küste. Dort verliebt sich der König in sie. Sie heiraten, bekommen Kinder, aber die intrigante Schwiegermutter sät arglistig Missgunst und Verdächtigungen, sodass Helena in ein weiteres Exil fliehen muss und unterwegs ihre Kinder verliert. Nein, dies ist keine Komödie, auch wenn am Ende alle guten Menschen wieder lachen.


“Die deutschen Volksbücher” sind 13 Bände mit darinnen mehr als vierzig Historien, Schwänken und Heldenepen. Ihr Verfasser, oder besser ihr Herausgeber war Karl Simrock, einer der ersten Germanisten im frühen 19. Jahrhundert. Der Begriff “Volksbücher” scheint zu besagen, dass dies Erzählungen, wie die der Märchen der Gebrüder Grimm aus der Volksseele, aus der deutschen Tradition stammen. Aber das ist nicht der Fall. Es sind dies in der Hauptsache Stoffe aller europäischer Länder. Bald nach der Erfindung des Buchdruckes suchten Drucker und Buchhändler nach weiteren Käufern und fanden Stoffe für Bücher in den alten Epen (zB Nibelungenlied, Tristan und Isolde) die für die einfachen Leute nacherzählt wurden. Dies begründete dann jene Tradition von Erzählungen für die Ungebildeten und jene unsterblichen Geschichten von “Till Eulenspiegel”, von dem starken “Siegfried”, den “Schildbürgern” und einigen anderen, die noch in den 60ern als Schulstoff dienten.
Nach den Napoleonischen Kriegen wuchsen in ganz Europa Patriotismen. Deshalb unsere “Nationalliteratur” in diesen Volksbüchern. Es gab auch andere Herausgeber, mit dem selben Geschäftsmodell. Aber Karl Simrock bewahrt am treuesten den barocken Stil der Sprache und ließ sich auch nicht bereden, die Geschichten zu kürzen oder zu glätten.
