Wilhelmine

„Der Schmaus ging an.“

Ein Satz mitten aus dem opulenten Inhalt des kleinen Epos „Wilhelmine“ (erschienen 1764) von Moritz August von Thümmel. Ein Thüringischer Dorfpastor heiratet eine Kammerzofe. Mit Armor (siehe oben) in einer wichtigen Nebenrolle. Ein Bestseller seinerzeit, in mehrere Sprachen übersetzt.


Wie bei den großen Epen Homers wird es in Gesängen vorgebracht und immer wieder die Muse angerufen. Hier freilich die „komische“ Muse. Wer sucht, findet hier immer wieder mal „schlüpfrige“ Bilder und Situationen. Die bisweilen rätselhaften Poetisierungen verlangsamen das Fortschreiten des Plots, haben aber ihren eigenen schnuckeligen Reiz.

heute eher unbekannte Begriffe und Wörter:

Amanten – Freundinnen
BeozarpulverBezoar = Gewölle
Blanket – Decke
Eau de Levante – eine Art Kölnisch Wasser?
Evan Evoe – Altgriechische Begrüßung und Begegnungstanz
Furier – Unteroffizier, der für Unterkunft und Verpflegung zuständig ist
General Ziethen – Preusssischer Reitergeneral
Hekatomben – ein Opfer von 100 Rindern
Hymen – Schutzgott der Jungfrauen und …Jungfernhäutchen
Kothurnen – extrahohe Schuhe der griechischen Tragödienschauspieler
Lenclos – französische Kurtisane
Majorennität – Wehrhaftmachung
Mäonides – Beiname Homers und Dyonisos‘
Mosheim und Cramern – Lutherische Theologen
Palatin – Kragen
Ptisanencur – „Ptisane“ war ein Heilsud aus Grütze, hier wohl als Heilkur gemeint
Scheduln – Terminpläne
Tombackene Uhr – Hausgemachte Uhr
Wamme – eine von der Kehle bis zur Brust herabhängende Hautfalte
Zerberus – dreiköpfiger Höllenwachhund

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