Nach dem Tod des Virgilius habe ich noch ein paar Kapitelchen (wie im Buch) dran gehängt. Kurze Berichte von weiteren Wunderwerken und Erzählungen, in dem Vergilius nur eine Nebenrolle spielt.
Der historische Vergil ist ein Schriftsteller, der von anderen Schriftstellern sehr prominent in deren Bücher aufgenommen wurde. Am berühmtesten sicher als Begleiter Dantes auf dem Weg in die Unterwelt in Die Göttliche Komödie. Damit verbunden die im Mittelalter sehr ernst geführte Diskussion, ob die Menschen, die vor Christus gelebt haben, überhaupt in den Himmel kommen können, auch wenn sie so gut und barmherzig wie Vergil gewesen waren. Ein großes Werk ist Der Tod des Vergil von Hermann Broch, der die letzten Tage Vergils aus dessen Innensicht beschreibt.


“Die deutschen Volksbücher” sind 13 Bände mit darinnen mehr als vierzig Historien, Schwänken und Heldenepen. Ihr Verfasser, oder besser ihr Herausgeber war Karl Simrock, einer der ersten Germanisten im frühen 19. Jahrhundert. Der Begriff “Volksbücher” scheint zu besagen, dass dies Erzählungen, wie die der Märchen der Gebrüder Grimm aus der Volksseele, aus der deutschen Tradition stammen. Aber das ist nicht der Fall. Es sind dies in der Hauptsache Stoffe aller europäischer Länder. Bald nach der Erfindung des Buchdruckes suchten Drucker und Buchhändler nach weiteren Käufern und fanden Stoffe für Bücher in den alten Epen (zB Nibelungenlied, Tristan und Isolde) die für die einfachen Leute nacherzählt wurden. Dies begründete dann jene “Tradition” von Erzählungen für die Ungebildeten und jene unsterblichen Geschichten von “Till Eulenspiegel”, von dem starken “Siegfried”, den “Schildbürgern” und einigen anderen, die noch in den 60ern als Schulstoff dienten.
Nach den Napoleonischen Kriegen wuchsen in ganz Europa Patriotismen. Deshalb unsere “Nationalliteratur” in diesen Volksbüchern. Es gab auch andere Herausgeber, mit dem selben Geschäftsmodell. Aber Karl Simrock bewahrt am treuesten den barocken Stil der Sprache und ließ sich auch nicht bereden, die Geschichten zu kürzen oder zu glätten.
