Ist dies der erleuchtete liebevolle Blick des Christus? Oder ist es „Bärtiger mit Dackelblick“?
Hermann Broch (1. November – 30. Mai 1951) war ein österreichischer Schriftsteller. Mit der Romantrilogie Die Schlafwandler zum Zerfall der Werte und der Persönlichkeit verfasste er Anfang der 1930er-Jahre eines der wichtigsten Werke des europäischen modernen Romans. In der Emigration setzte sich Broch mit politischen Themen wie Menschenrechten, Totalitarismus und Ökonomismus auseinander, die er „Totalwirtschaft“ nannte. Thomas Mann schlug ihn 1950 für den Literaturnobelpreis vor. [Wikipedia]
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Die hier gelesenen Kriminalfälle sind alle wahre Begebenheiten. August Gottlieb Meißner hat sie gesammelt, (1778–1796 veröffentlicht) wie später seine deutschen Kollegen Volkslieder und Märchen. Und er hat sie erweitert. Er gibt den Protagonisten aus den Gerichtsfällen und Zeitungsberichten so etwas wie Würde und Tiefe. Zum ersten Mal werden Opfer und Täter aus psychologischen und sozialen Kategorien betrachtet. Meißner hat sich von jeder romantisierenden Darstellung der Taten und Geschichten der Verbrecher distanziert. Im Gegenteil, je realistischer der Blick auf die Kriminellen und ihre Opfer ist, um so humaner und richtiger wird das Urteil ausfallen.
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„Wahrlich, der Bedaurungswürdige kannte beim Uebermaas seines Unglücks nun sich selbst nicht mehr.“
Dies sind keine ausgedachten Abenteuer oder Romane. Dies ist alles tatsächlich so geschehen. Hier sind Menschen wie du und ich. Und das ist ein großer Vorteil. Aus Gerichtsakten destiliert, mit Sinn und Kenntnis bearbeitet und in gutes schönes Deutsch gebracht. Diese Geschichten waren Instrumente der Aufklärung. Erstmalig in der deutschen Literaturgeschichte werden die sozialen Umstände von Tätern und Opfern diskutiert. Jene Helden der Ermittlung gab es damals (spätes 18. Jahrhundert) noch nicht. Keine Kommissar-Duos, keine Sheriffs. Nur Gerichte und ihre Diener.
von August Gottlieb Meißner
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„Wer vermag bei alle diesen schrecklichen Ereignissen das Gefühl der jungen erst verheirateten Frau ohne Mitleid sich zu denken. Zu eben der Zeit, wo sie einen geliebten, langgeliebten Mann nun endlich zu besizzen glaubt; sich dieses Besizzes noch in seiner ganzen Neuheit freut; sieht sie ebendenselben eines schwarzen Lasters angeschuldigt; sieht ihn aus ihren Armen weggerisen; geschleppt zum Kerker; eben desjenigen Bubenstücks, weshalb sie ihn so gern gegen die ganze Welt vertheidigen möchte, überführt; hört über ihn das fürchterlichste Urtheil des Todes aussprechen, und findet zwar seine Richter mitleidig bei ihren Thränen, doch unerweichbar das Gesez, wornach sie ihn richten.“
von August Gottlieb Meißner
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„Von den Pocken und von der Liebe bleibt niemand verschont“.
Diese aus dem 18. Jahrhundert stammende Redewendung verdeutlicht die Bedeutung der Pocken für die damals lebenden Menschen. So kann das 18. Jahrhundert als das Jahrhundert der Pocken/Blattern bezeichnet werden. Kaum eine Krankheit bestimmte das Leben der Menschen in dieser Zeit mehr.
von Moritz August von Thümmel
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ein comischer Roman
„…Unsere Schriften gehen reißend ab, weil sie lustig zu lesen sind, nicht viel Kopfbrechens kosten und nicht übermäßig lehrreich sind.“
Dieser 1792 nur zur eigenen Ablenkung geschriebene komische Roman war das beliebteste und erfolgreichste Buch von Adolph Knigge. Den Ruhm des etwas früher verfassten „Über den Umgang mit Menschen“ überstand es nicht (leider!).
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Wie mannigfaltig sind die Arten des menschlichen Elends!
Der junge Gelehrte Zerbin gerät um das Jahr 1770 in Leipzig unter die Räder dünkelhafter Adelsleute und in die Intrigen dummer eitler Bürgerinnen. Nicht ganz schuldlos verursacht er am Ende selber sein größtes Unglück. Wie mannigfaltig …!
von Jakob Michael Reinhold Lenz
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»Ich frage Sie nur«, versetzte der Spezial, »ob Sie Seelsorger oder Verwalter Ihrer Gemeinen sind.« – »Beides«, antwortete ich. »Wäre es auch nichts weiter, Herr Propst, als daß ich durch Mitteilung dieser Kenntnisse eine Herrschaft über ihre Seelen erlangte und heilsamern Wahrheiten den Weg bahnte, so müßte diese Methode schon alle Ehrfurcht verdienen.«
von Jakob Michael Reinhold Lenz
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„Das Bild, Rothe! oder ich bin des Todes – „
Die Erzählung in Briefen „Der Waldbruder“ (erschienen 1797) von Jakob Michael Reinhold Lenz, die leider Fragment geblieben ist, variiert das Thema des „Werthers“ und scheint dabei dessen Verfasser (Goethe) verschlüsselt darzustellen.
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