Der gute Zauberer Virgilius ist eine der freundlichsten Figuren der italienischen Sagenwelt. Der historische Vergil, der ja mit der Aeneis Identitätsstifter des römischen Staates war, bekommt hier mit dieser „Spielfigur“ einen Platz im populären Bewusstsein der Italiener. Er ist Berater des Kaisers, schafft unentwegt Automaten und magische Artefakte zur Hilfe und Freude der Bewohner Roms und Neapels und hat leider immer Pech bei Frauen.
„Was für ein Urteil wird dereinst der Geschichtsschreiber unserer Zeit über unsere Entscheidung fällen?“
Von Carl von Ossietzky sind 1082 Artikel in die sämtlichen Schriften aufgenommen. Was zählt ist der umfassende Blick auf die gesellschaftlichen Bewegungen der Weimarer Republik und der Verlauf der Geschichte, beobachtet vom unabhängigen Zeitgenossen. Es sind meinungsstarke, motivierende Reden, voll von Kenntnissen der politischen Lage und von hoher literarischer Stilistik.
Dies sind die russischen Dichter Puschkin, Lermontov und Gogol, die vor dem Richterstuhle Sir Galahads keine Gnade finden. Am heftigsten aber werden Tolstoi und Dostojewski gepeinigt.
„Rußland, das ist nicht Schicksal, Religion, Gestalt, das ist das Dahindösen einer amorphen Masse, mit dumpfem Körperleben und ungespültem seelischen Sein. Dies ist ein schmales Bändchen von höchst ansehnlicher Stechkraft, nicht etwa eine Travestie, sondern eine glänzend gerittene Attacke gegen die russische Literatur von Puschkin bis Gorki, gegen die Vergottung Tolstois und Dostojewskis außerhalb Rußlands.“ (Carl von Ossietzky)
Bertha Eckstein-Diener (* 18. März 1874 – 20. Februar 1948), besser bekannt unter ihrem Pseudonym Sir Galahad, war eine österreichische Schriftstellerin und Reisejournalistin. Ihr Buch Mütter und Amazonen, die erste auf Frauen fokussierte Kulturgeschichte, gilt als Klassiker der Matriarchatsforschung. (Wikipedia)
„Was Hermann Broch verlangte, war, dass die philosophische Wissenschaft die Totalität der Welt genau so entstehen lasse wie das Kunstwerk, und dass diese visionär gewordene Erkenntnis alles praktische Tun des Menschen in sich begreifen sollte.“Hannah Arendt.
Als Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten übernahm Broch als Textilingenieur 1916 die Leitung der väterlichen Fabrik, verkaufte sie jedoch 1927 und beschloss, ausschließlich als „geistiger Mensch“ zu leben. Nach dem Studium (Mathematik, Philosophie, Psychologie) veröffentlichte er 1931 seine „Schlafwandler“-Trilogie. 1938 von der Gestapo verhaftet, konnte er mit Hilfe von Thomas Mann und Albert Einstein in die USA emigrieren, wo er sein bekanntestes Werk, „Der Tod des Vergil“, abschloss (1945). Er lehrte in Princeton und Yale.
Ist dies der erleuchtete liebevolle Blick des Christus? Oder ist es „Bärtiger mit Dackelblick“?
Hermann Broch (1. November – 30. Mai 1951) war ein österreichischer Schriftsteller. Mit der Romantrilogie Die Schlafwandler zum Zerfall der Werte und der Persönlichkeit verfasste er Anfang der 1930er-Jahre eines der wichtigsten Werke des europäischen modernen Romans. In der Emigration setzte sich Broch mit politischen Themen wie Menschenrechten, Totalitarismus und Ökonomismus auseinander, die er „Totalwirtschaft“ nannte. Thomas Mann schlug ihn 1950 für den Literaturnobelpreis vor. [Wikipedia]
„Wir wissen, daß Jesus von Nazareth geboren wurde, sich in der Weise entwickelt hat, wie es die Evangelien berichten, daß die Jordantaufe im dreißigsten Jahr stattgefunden hat, daß der Christus dann drei Jahre lang gelebt hat in dem Leibe des Jesus von Nazareth und das Mysterium von Golgatha vollbracht hat. Für die Götter vollbringt der Christus die Tat, um den Göttern die Menschen zurückzuholen.“
Rudolf Steiner (* 27. Februar 1861 – 30. März 1925) war Begründer der Anthroposophie, einer spirituellen Weltanschauung, deren wesentliche Inhalte nach seiner Darstellung auf hellseherischen Einblicken in eine geistige Welt („die höheren Welten“) beruhen. Von großem Einfluss sind das Rosenkreuzertum, die Gnosis, die Philosophie des Deutschen Idealismus sowie Goethes Weltanschauung.
„Fürgenommen zů Ergetzlicheit, Nutz und Lere eines loblichen, teuern und hochberümbten Helds und Ritters, mit Namen Herr Teuerdank, Histori und Getaten (die ich den meisten Teil gesehen und von glaubhaften Personen, die in Gegenwertigkeit gewesen sein, gehört hab) in verborgner Gestalt zů beschreiben.“Melchior Pfinzing, Autor/Mitautor
Die Memoiren eines jugendlichen nicht zu bändigenden Kaisers. In frühhochdeutscher Sprache. 118 Kapitel. Mit einer Hochzeit am Ende.
Maximilian selbst war nicht gerade der Autor des Textes, aber er hat sicherlich seine Produktion geleitet, Managemententscheidungen getroffen, und wahrscheinlich zum Leidwesen seiner Mitarbeiter auch zahlreiche gut dokumentierte Redaktionen vorgenommen. Das Schreiben und Redigieren wurde zwischen seinen Sekretären, Freunden und Beratern organisiert: Hauptsächlich Melchior Pfinzing, Probst zu Nürnberg.
In einer Handschrift, die sich auf die Produktion seines anderen großen (wenn auch unvollendeten) biografischen Werkes Weisskunig bezieht, sagt Maximilian ausdrücklich: „so hab ich zu der geschrift gestellt figuren gemalt damit das der leser mit mund und augen mag versten den grund dises gemelds meines puechs.” Mit „Mund“ deutet Maximilian auf das komplementäre Organ der „Ohren,“ womit er meint, dass die Werke gehört und gesehen werden sollen, in Übereinstimmung mit der mittelalterlichen (ja alten) Tradition des Vorlesens von Texten. So können die legendären Geschichten von Maximilians Missgeschicken wieder so aufleben, wie sie ursprünglich beabsichtigt waren.