„Ich bin Fortuna, und durch desHimmels Einfluß und der Planeten und Sterne sind mirsechs Tugenden vertraut, von welchen ich eine, zwei, mehreoder alle verleihen darf, doch je nach dem Stand der Gestirne:nämlich Weisheit, Reichthum, Stärke, Gesundheit, Schönheit und langes Leben. Erwähle dir eine von den sechsen, undbedenke dich nicht lang, denn die Stunde das Glück zu verleihen ist schier schon verlaufen. “
Haben wir nicht alle schon mal davon geträumt, so ein Säckelchen, dessen Geld nie ausgeht, einen „Goldesel“ oder „Tischlein deck dich“ zu besitzen? Das macht die Geschichte und seinen Helden Fortunatus von Anfang an sympathisch.
„Ich Johannes Faustus Doctor bekenne mit meiner eigenen Hand öffentlich in Kraft dieses Briefes: so habe ich gegenwärtigem Geist, der sich Mephostophiles nennt, einem Diener des höllischen Fürsten, mich untergeben, mir erwählt, der mir auch versprochen hat in allem untertänig und gehorsam zu sein.“ Das steht am Beginn dieser teuflischen Karriere. Es folgen dann gruselige Beschreibungen von den verschiedenen Höllen und von den Qualen der Seelen in der Unterwelt. Sein Vorteil dabei ist in vielen kleinen zauberischen Schwänken dargestellt. Doch er bezahlt mit seiner Seele und zum bösen Ende klagt er sein Weh. Nach der Ausgabe aus dem Jahre 1587.
„Fürgenommen zů Ergetzlicheit, Nutz und Lere eines loblichen, teuern und hochberümbten Helds und Ritters, mit Namen Herr Teuerdank, Histori und Getaten (die ich den meisten Teil gesehen und von glaubhaften Personen, die in Gegenwertigkeit gewesen sein, gehört hab) in verborgner Gestalt zů beschreiben.“Melchior Pfinzing, Autor/Mitautor
Die Memoiren eines jugendlichen nicht zu bändigenden Kaisers. In frühhochdeutscher Sprache. 118 Kapitel. Mit einer Hochzeit am Ende.
Maximilian selbst war nicht gerade der Autor des Textes, aber er hat sicherlich seine Produktion geleitet, Managemententscheidungen getroffen, und wahrscheinlich zum Leidwesen seiner Mitarbeiter auch zahlreiche gut dokumentierte Redaktionen vorgenommen. Das Schreiben und Redigieren wurde zwischen seinen Sekretären, Freunden und Beratern organisiert: Hauptsächlich Melchior Pfinzing, Probst zu Nürnberg.
In einer Handschrift, die sich auf die Produktion seines anderen großen (wenn auch unvollendeten) biografischen Werkes Weisskunig bezieht, sagt Maximilian ausdrücklich: „so hab ich zu der geschrift gestellt figuren gemalt damit das der leser mit mund und augen mag versten den grund dises gemelds meines puechs.” Mit „Mund“ deutet Maximilian auf das komplementäre Organ der „Ohren,“ womit er meint, dass die Werke gehört und gesehen werden sollen, in Übereinstimmung mit der mittelalterlichen (ja alten) Tradition des Vorlesens von Texten. So können die legendären Geschichten von Maximilians Missgeschicken wieder so aufleben, wie sie ursprünglich beabsichtigt waren.
„Wenn wir dies (…) erreicht haben, dann sind wir schon vom Geiste eines Cherubs beseelt und können alle Stufen der Leiter, das heißt der Natur, als Philosophen von Mittelpunkt zu Mittelpunkt durchschreiten.“
Mit dieser Rede, die er leider nie halten konnte (veröffentlicht posthum1496), hat Giovanni Pico della Mirandolaaußer die Würde des Menschen zu postulieren auch die der Philosophie bewiesen. Sein Humanismus setzt den Menschen auf die Bühne zum Staunen aller anderen Wesen, einschließlich der verschiedenen Engelshierarchien. Er sei das Wesen, das sein kann was es will. Er ist frei. Und der erste Schritt auf dem Weg nach oben (oder in Richtung Unsterblichkeit) ist immer, zu philosophieren.